
Elektrolyte für das Pferd:
In den heißen Sommermonaten hört man vermehrt, wie wichtig es ist, den Elektrolythaushalt des Pferdes aufrecht zu erhalten. Aber was sind Elektrolyte überhaupt und wann ist es wirklich sinnvoll, Elektrolyte zu füttern?
Eine Ergänzung der Elektrolyte ist beim Pferd ganzjährig notwendig, da die Versorgung über das Grundfutter oft mangelhaft ist. Heu und Gras enthalten oft kein Natrium oder nur geringe Mengen, nicht selten unter 0,2g je kg Trockensubstanz. Auch Getreide ist eher natriumarm und so ist meist icht mal der Erhaltungsbedarf über die Fütterung gedeckt. Die Versorgung mit Chlor über das Grundfutter ist positiver zu bewerten und der Mangel nicht so stark ausgeprägt wie beim Natrium, kann aber je nach Grundfutter und Schweißverlust auch mangelhaft werden. Deshalb sollte zur Natrium- und Chlorversorgung beim Pferd immer ein Salzleckstein zur Verfügung stehen. Ein erhöhter Bedarf entsteht durch Schweißverluste, Durchfall oder auch Blutverluste. Gerade jetzt während der heißen Monate ist eine zusätzliche Ergänzung dieser wichtigen Elektrolyte über die Fütterung unentbehrlich. Durch die hohen Temperaturen schwitzen die Pferde vermehrt und verlieren mit dem Schweiß diese lebensnotwendigen Elektrolyte.
Warum sollte ich meinem Pferd Elektrolyte füttern?
Elektrolyte sind winzige Teilchen mit einer überragenden Bedeutung im Organismus des Pferdes – vor allem in der Regelung des Flüssigkeitshaushaltes und der Wasserverteilung. Sie zählen zu den Mineralien: dazu gehören Kalium (K), Natrium (Na) und Chlorid (Cl). Elektrolyte haben die Fähigkeit, in wässriger Lösung Strom zu leiten. Sie steuern den Wasserhaushalt und die Flüssigkeitsverteilung, regeln den Blut-pH-Wert, koordinieren überlebenswichtige Stoffwechselvorgänge und sind wichtig für die Signalweiterleitung von Muskel- und Nervenzellen. Sie liefern primär keine Energie, spielen aber eine große Rolle im Organismus des Pferdes bei körperlicher Anstrengung. Der Pferdekörper besteht zu ca. 70 % aus Flüssigkeit. Ist dieser Flüssigkeitshaushalt durch einen Elektrolytmangel gestört, kann dies schwerwiegende Auswirkungen auf wichtige Organe haben.
Pferde reagieren dabei äußerst empfindlich auf winzige Veränderungen im Elektrolythaushalt.
Elektrolyte – kleine Helfer mit grosser Wirkung
Ohne Elektrolyte funktioniert im Körper gar nichts, auch beim Pferd – man kann also sagen: „Ohne Elektrolyte – kein Leben“. Doch was genau sind Elektrolyte? Elektrolyte sind laut chemischer Definition kleinste positiv oder negativ geladene Teilchen – sogenannte Ionen. Sie regeln die Flüssigkeitsverteilung im Körper und den Wasserhaushalt. Sie sind nötig zur Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks der Körperflüssigkeiten und regeln den Säure-Basen-Haushalt. Sie müssen zwingend über die Nahrung aufgenommen werden, da der Körper des Pferdes sie nicht selbst herstellen kann. Betrachten wir zunächst einmal die einzelnen Stoffe und deren Bedeutung im Organismus genauer:
Kalium
Kaliumverluste entstehen hauptsächlich über starkes Schwitzen sowie bei Durchfällen. Kalium ist wichtig für die Muskelfunktionen, insbesondere für die Funktion des Herzmuskels. Ein Mangel macht sich bemerkbar in Form von geringem Appetit, Muskelschwäche und vor allem bei Fohlen mit Wachstumsverzögerungen. Ein Mangel entsteht fast immer aufgrund von länger anhaltenden, starken Durchfällen. Qualitativ hochwertiges und hygienisch einwandfreies Heu stellt eine sehr gute und im Normalfall ausreichende Kaliumquelle dar. Getreide ist kaliumarm.
Natrium und Chlor
Diese Elemente haben folgende wichtige Funktionen:
- Nährstoff- und Wasserresorption
- Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks im extrazellulären Raum
- Enzymaktivitäten
- Regulation des Säure-Basen-Haushaltes
- Blutdruck
- Erregungsleitung in Nerven- und Muskelzellen sowie Muskelkontraktion
- Aufrechterhaltung des Membranpotentials an der Zellwand
Mangel entsteht durch Schwitzen, Durchfall sowie Nierenfunktionsstörungen mit vermehrter Urinausscheidung. Ein Salzleckstein sollte daher immer zur Verfügung stehen.
Konditionen für eine gute Regulation des Elektrolythaushalts beim Pferd:
- Ausreichende Fütterung mit hochwertigem Heu (mind. 1,7 % des Körpergewichts)
- Freier Zugang zu hygienisch einwandfreiem Wasser
- Bereitstellung eines reinen Salzlecksteins (kein Mineralleckstein)
Bedarf steigt stark bei Arbeit und Hitze:
Ein 600 kg schweres Pferd benötigt im Erhaltungsstoffwechsel 3 g Natrium und 48g Chlor pro Tag. Bei schwerer Arbeit steigt der Bedarf auf bis zu 64 g Natrium und 135 g Chlor an. Diese Mengen können nicht mehr über einen Salzleckstein
gedeckt werden – eine gezielte Ergänzung über die Fütterung ist dann notwendig.
Wofür sind Elektrolyte gut?
Bei hohen Temperaturen und starker Beanspruchung kann es schnell zu einem Mangel kommen.
Folgen:
- Verdickung des Blutes
- Schlechtere Durchblutung der Muskulatur
- Übersäuerung
- Muskelkrämpfe
- Herzrhythmusstörungen
Wann sollte man Elektrolyte geben?
- Bei starker körperlicher Anstrengung bei Hitze
- Nach starkem Schwitzen
- Bei Durchfall
- Nach Stresssituationen
- Nach Turnieren, Lehrgängen, Wanderritten etc.
Elektrolyte auf Vorrat füttern?
Elektrolyte werden nur bei Bedarf absorbiert. Eine „Vorratsgabe“ ist nur für etwa 24 Stunden möglich – überschüssige Mengen werden über den Harn ausgeschieden.
Wichtig: Erst Elektrolyt, dann Wasser!
Nach großem Schweißverlust zuerst Elektrolyte geben, dann Wasser anbieten. Ansonsten verdünnt das Wasser den Elektrolytgehalt weiter. Pferde, die bei großer Hitze schlecht trinken, reagieren instinktiv richtig – das kann auf
einen Mangel hinweisen!
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